Dienstag, 20. September 2011

Babyalarm

Die Atombombe Teil II

Das Hundebaby schnubbelte sich anschließend ins Bett, direkt neben meinen Kopf und steckte seine lange Nase zwischen meinen Nacken und meine Haare.
Während ich noch leicht besorgt drüber nachdachte, ob das Tierchen noch eine ausreichende Sauerstoffversorgung - so zwischen Nacken, Haaren und Kissen eingezwitschert - hat, fing es an leise aber bestimmt vor sich hin zu schnarchen.

Odini war eigentlich von Anfang an recht unkompliziert. Er kapierte schnell, wie das mit der Stubenreinheit funktioniert (dem "Welpenklo" hat er nur einen etwas irritierten Blick zugeworfen - toll, 40 Euro im wahrsten Sinne des Wortes fürn A***). Klar, Baby hat noch keine so große Blase und die explodiert natürlich zwischendrin auch mal. Puuh, bei kleinerem Gedöns waren das Pfützchen. Bei einem Hund dieser Größe sieht der Fußboden nach dem Malheur aus, wie die Mecklenburgsche Seenplatte.

Odin war bzw. ist selbst für einen Galgo sehr groß. Er hatte mit 5 Monaten die Schulterhöhe von Nomi (also in etwa 50 cm) und Pfoten, aus denen man ableiten konnte, dass das mal n ordentliches Hoshi wird.

Und ich trug das Tierchen brav und anständig mehrmals täglich die Treppen hoch und runter (er hatte da ungefähr 15 kg). Er war täglich bei der Arbeit dabei und leistete mir brav Gesellschaft.
Die einzige Macke, die er hatte bzw. mitbrachte: Odin findet fremde Menschen doof. Bzw. ist der festen Überzeugung, die wollen ihm was. Und zwar nix Gutes.

Als er ganz frisch da war, hatte er nich ganz so große Schwierigkeiten. Aber je länger er da war, desto dramatischer wurden seine Reaktionen. Von zur Seite springen, bis tiefes fast hysterisches Bellen.
Blöd nur, dass man ihm die Konfrontation mit fremden Menschen nicht ersparen kann. Nochmal blöder, dass er in einer derartigen Panik keine Leckerlis oder sonstige positiven Verstärker annahm, so dass eine anständige Gegenkonditionierung auch nicht funktionierte. Also bleibt als weitere Erziehungsalternative noch die Desensibilisierung.
War leider auch nicht wirklich von Erfolg gekrönt. Sein Verhalten wurde bestenfalls nicht schlimmer.
Weiterhin stellte sich natürlich auch schnell die Frage, wie man den Hund am geschicktesten mit Geschirr sichert. Normale Geschirre - das stellte sich schon am Flughafen heraus - gingen erstmal gar nicht. Norweger-Geschirre ebenfalls auf gar keinen Fall. Also höchste Sicherheitsstufe: Webmaster-Harness. Dabei handelt es sich eigentlich um ein Trekking-Geschirr mit drei Stegen.

Das Teil kostet zwischen 60 und 70 Euro und Odin schrottete innerhalb kürzester Zeit drei von den Teilen, weil er es total lustig fand an den Schulterstegen zu nagen.
Milchzähne + ausreichend unbeobachtete Zeit = unbrauchbares Geschirr.

Und dann kamen auch noch die Interessenten. Und das während mein komplettes Umfeld unisono irgendwas von wegen "Der bleibt sowieso" vor sich hin babbelte...

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