Sonntag, 10. Juni 2012

Nachruf für die Keksin

Gestern nachmittag hat die kleine Cookie ihre letzte Reise angetreten.

Sie war sehr lange krank und ist dem Tod so einige Male von der Schippe gesprungen. Dabei hat sie niemals ihr fröhliches und lebenslustiges Wesen verloren. Sie war für jeden, der sie kannte, ein kleiner Freudenspender.

Und etwas ganz Besonderes für ihr Frauchen, das für Cookie einfach alles möglich gemacht hat.

Meine Gedanken sind bei Dir, Caro. Und ich möchte Dir nochmal dafür danken, dass Du diesem besonderen Mäuschen ein Zuhause, eine Familie und all Deine Liebe geschenkt hast.

"Und während alles in Schatten verschwindet, das Licht sich verbirgt und nur Hoffnungslosigkeit zurücklässt
kommt Heilung aus dem Blick zurück. 
Liebe bleibt bestehen über jede Grenze und sie wird sich wieder vereinen. Nicht heute und nicht morgen. Aber irgendwann. 
Und so lange wird sie bei Dir bleiben und über Dich wachen, wenn Du schläfst und an Deiner Seite gehen, wenn Du wach bist."


Mittwoch, 6. Juni 2012

Ivy - zartes Pflänzchen

Eine Woche nach dem schrecklichen Unglück, erhielt ich einen verzweifelten Anruf.

Eine Freundin, die mit ihrem Verein Hunde aus Malta vermittelt war dran. Sie hatte einen Welpen im Auto, den die Adoptanten abgelehnt hatten und sie konnte das Tierchen nicht mit nach Hause nehmen.

Ich hielt Rücksprache mit Schatzi und saß ne Std. später im Auto auf dem Weg nach Karlsruhe um das Tierchen zu holen. Ivy zeigte sich als vollkommen unkompliziertes Baby.

Sie tat all das, was Hundebabys so tun. Spielen, erkunden, knabbern, schmusen und viel schlafen. Die anderen im Rudel akzeptierten sie als Baby und zeigten eine Engelsgeduld mit ihr.
Und es dauerte nicht lang bis sich die ersten Interessenten meldeten. Während die erste davon abgeschreckt war, dass sie das Hundetier erziehen soll, schaffte die zweite Familie es nicht, einen Kennenlerntermin zu organisieren.

An einem Donnerstag Abend hatten wir Ivy bei einem Kinobesuch mit Kumpels dabei (sie war tatsächlich mit in der Vorstellung und hat den Film - auf meinem Schoß pennend - komplett verschlafen).
Weil Welpen haben den kleinen aber feinen Nachteil, dass man sie in der Anfangszeit überall mitschleifen muss.

Eines unserer befreundeten Pärchen war so begeistert von ihr, dass sie sich zwei Tage später fest für die Kleine entschieden.

Seit inzwischen 2,5 Wochen lebt Ivy bei ihnen und heißt nun Elfie.

Wir sehen sie sehr oft und stehen auch als "Pension" zur Verfügung.
Das sie ein so tolles Zuhause gefunden hat und dann auch noch in unserer Nähe ist natürlich einfach nur toll...

Kleine Elfie, alles Liebe in Deinem neuen Leben!

Fee

Es fällt mir sehr sehr schwer, diesen Post zu füllen - aber irgendwie ist es mir der Vollständigkeit halber wichtig...

Hier also nun Fee´s und meine Geschichte.

Fee kam im April zu uns. Am 11.April, einen Tag vor Ostern. Eigentlich hätte sie erst 3 Wochen später reisen sollen. Da wäre dann der nächste Stuttgart-Flug gekommen. An dem Wochenende stand aber schon lang fest, dass mein Schatz, ich und ein Teil des Rudels (Nomi und Odin, die sind am schwersten unterzubringen) für zwei Übernachtungen in die Schweiz fahren - Bekannte besuchen. 

Ich hab darum um irgendeinen Flug gebeten, nur möglichst schnell. Der ging dann nach Düsseldorf, aber das war mir egal. Noch bevor der Flugtermin stand, hatte ich hier im Ort (2 Häuser weiter) meine Bekannte gefragt, ob sie sich zutraut (und natürlich ob sie es möchte), Fee an diesem Wochenende zu betreuen. Sie war begeistert, hatte ja auch schon überlegt sich zu ihrem Hund noch einen Zweiten (evtl Galgo) zu holen und ihr Hund (Pointermix aus der Tierherberge Donzdorf) war wohl als sie ihn bekam auch sehr ängstlich.

Fee war eine zarte Galga, die als Panikhund beschrieben wurde. Kein Vertrauen zum Menschen, so schlimm, dass kein Landtransport in Frage gekommen wäre und man mich bat, den Hund (der vollgepumpt mit Beruhigungsmitteln war), bevor wir nicht zu Hause wären, nicht aus der Box zu lassen. 
Ich erwähnte schon, dass es sein kann, dass die Box nicht ins Auto passt und ich sie deswegen vor Ort rausholen muss.

Eine Bekannte, die inzwischen auch Angsthundeerfahren ist und in Düsseldorf lebt, kam mit - 4 erfahrene Augen sind besser als 2.

Fee war bis Oberkante Unterlippe mit Beruhigungsmitteln zugedröhnt und lag, in einen blauen Mantel eingepackt, auf ihrem Stofftier in der Box. Schon der erste Anblick berührte mich ganz tief...
Wir hatten die Box in das Flughafen-Behinderten-Klo gebracht, wo wir viel Platz hatten den Deckel abzuklappen, abschließen konnten und sicherheitshalber nochmal Wachen davor postiert hatten.

Vorsichtig verpackte ich das Mäuschen in das Sicherheitsgeschirr (plus Halsband), an der Schulter befand sich ein hühnereigroßer zugenäht Abszess, und trug sie zum Auto (meine Armmuskeln haben GEBRANNT) , setzte sie auf die mit weichen Decken ausgelegte Rückbank. 

Den langen Heimweg verschlief sie komplett...die Hunde hier nahmen sie mit sehr viel Rücksicht und Zärtlichkeit auf. So legte ich sie in das Hundebett und an diesem ersten Abend zeigte sie mir für einen kurzen Augenblick ihre Seele - ich sah dieses traumatisierte, zugedröhnte, körperlich zerschundene, elfengleiche Wesen da liegen und sie berührte mich im Innersten. Sie blickte mir direkt in die Seele - es war als ob wir füreinander geboren wären. Sie zeigte mir gegenüber nie diese Panik, sie Fraß aus meiner Hand, lutschte mir bei ihren nächtlichen Spieleflashs an den Zehen, kaute auf meiner Hand herum. Sie spielte mit Kuscheltieren und schmiss ihren kleinen Stoffelefanten nachts um 3 durch das Zimmer....

Körperlich war noch ein wenig zu tun...der Abszess war noch nicht abgeheilt, sie hatte vaginalen Ausfluss. Und ihr ganzer Körper war mit Narben übersät. Wie mir die Vermittlerin erzählte, war sie nachdem sie von dem Jäger abgeholt wurde, erstmal 3 Wochen in Spanien in der Klinik. Die anderen Hunde hatten sie regelrecht zerfetzt. 
Autofahren fand sie gelinde gesagt zum K***, sie schaffte es, auf einem Weg von 30 Min rund 6 mal ins Auto zu reihern....

Ansonsten machten wir tolle Fortschritte, bald konnte ich die ersten Spaziergänge mit ihr machen, sie fing an im Garten zu spielen und wir waren nach 3 Wochen soweit, dass wir einmal täglich spazieren gehen konnten- mehr noch: sie wollte es!!!

Und dann kam dieses oben erwähnte Wochenende. Ich brachte Fee gegen 10.00 zu der Bekannten. Bat sie und ihren Vater (der hat im gleichen Haus eine Wohnung) aufzupassen, sie kann Türen öffnen, bitte alles abschließen...Blablabla....was man halt so an die Leute hinquatscht.

Ich wusste, dass sie ihre Praxisräume im Erdgeschoss an dem WE für ein Tierkommunikationsseminar zur Verfügung stellte und fand das auch nich schlecht, weil Fee dann Ruhe vor ihr fremden Menschen hatte.

Schatzi und ich fuhren los. Es war ein sehr heißer Tag...Der erste dieses Jahr, Schatzis Geburtstag. Gegen 14.00 Uhr, wir waren gerade im Schwarzwald an der Wutach Schlucht angekommen, und hatten die Hunde zum Wandern fertig gemacht, klingelt mein Handy.

Die Bekannte dran..."Fee ist aus dem Dachfenster gesprungen, die Polizei ist schon da, zwei Bekannte und die Polizei bringen sie in die Tierklinik"

Ich musste mich sammeln, Schatzi und die Hunde ins Auto und dann zurück Richtung Tierklinik. Auf dem Weg wieder mit ihr telefoniert - das Röntgen hat ergeben, dass zwei Halswirbel gebrochen sind, sie wollen sie einschläfern.
Ich bat sie mir die Nummer der Klinik per SMS zu schicken und rief sofort an..."was wollen sie? Der Hund ist schon tot"

Da ist irgendwas in mir kaputt gegangen...ich konnte nur noch denken "ich hätte sie behalten, sie war mein Hund, niemals wäre sie irgendwo anders gewesen als bei uns..."

Die Bekannte war zum Zeitpunkt des "Unfalls" mit der TK Gruppe Mittagessen. Sie hat wegen der Hitze das Fenster extra geöffnet (sie behauptet in der Zwischenzeit anderen Menschen gegenüber, dass das Fenster nicht offen war), Fee ist auf die Küchenanrichte geklettert und aus dem Fenster gestürzt.

Die Bekannte verhält sich seitdem mir gegenüber wie ein Aas, aber das ist eine andere Geschichte. Das ist nervig, aber nicht mehr...

Sie fehlt mir, dass es unbeschreiblich ist, es fühlt sich an als ob ein Teil meines Herzens mit ihr gegangen ist und das hat eine tiefe Wunde hinterlassen. Der Schmerz ist unbeschreiblich. Immer noch. Wer weiß schon wie lange noch.


Happy Hummel

Maya ist seit Anfang März vermittelt.

Sie ist in ihr neues Zuhause in Niederbayern gezogen. Es gab einige Interessenten für sie.
U.a. auch mein bester Freund, der sich Hals über Kopf in die Maus verliebt hatte.

Da er aber schon ein Hunderudel zu Hause hat, musste er sich schweren Herzens gegen sie entscheiden. Desweiteren war da ein älteres Ehepaar, das so begeistert von ihr war, dass sie sie am Liebsten gleich eingepackt hätten.

Ich habe eine Stunde auf die beiden eingeredet, dass Maya nicht der passende Hund ist.
 Das entscheidende Kriterium dabei war der körperliche Zustand des Paares. Dabei waren sie auch noch Hundefrischlinge und da war Maya einfach eine Schuhnummer zu groß.

 Als ich dann den Teil einer Fahrtkette für eine befreundete Organisation machte (ein vermittelter Settermischling kam über Landtransport frühmorgens in Mannheim an) kam es zu einer sehr spontanen Vermittlung.

Ich traf mich mit der Adoptantin des Setterbuben in Stuttgart und übergab den Hund. Maya hatte ich sowieso mit dabei und lag während der Fahrt seelenruhig mit dem Buben auf der Rückbank.




















Als ich Maya nach dem organisatorischen Teil auspackte, war der Lebensgefährte der Adoptantin hin und weg.

Nachdem für den Setterbuben ja schon eine Vorkontrolle gemacht wurde und ich 1,5 Std. mit den Leuten gesprochen hatte, sprang Maya wie selbstverständlich in deren Kombi und war "angekommen".

 2 Wochen später haben wir Maya in Niederbayern besucht und uns vor Ort davon überzeugt, wie glücklich sie im neuen Zuhause ist.

 Die Hummel ist angekommen....alles Gute in Deiner Familie, Süße!