Dienstag, 25. Oktober 2011

Katzenkacke und andere Widrigkeiten

Ja, Hunde sind eklig. Und die Evidenz wird nun im Folgenden geführt...
Hunde sind angeschirrt, man freut sich auf einen schönen Spaziergang und sichert sich dadurch ab, eine möglichst abgelegene Strecke zu wählen auf der man a) keine Menschen und b) keine anderen Hunde trifft.

Weil man den Tag über ordentlich malocht hat, um den Hundis abends ordentlich Happahappa (siehe vorheriger Beitrag) servieren zu können, muss es nu nich auch noch ne halbe Stunde Fahrt zum abgelegenen Örtchen sein.
Sehr gut also, dass oberhalb unseres Grundstücks ein Wanderweg läuft, den kaum ein Spaziergänger einfach so findet. Also die gefühlten 1 Mio. Stufen hochkraxeln und sich dabei nicht von 4 an der Leine laufenden Hunden über den Haufen rennen lassen. Könnte schmerzhaft werden.

Einen Nachteil hat dieser abgelegene Weg am Waldrand allerdings...Katzen. Die sieht man da oben eher selten, aber nachts muss da die Luzie abgehen. Merkt man als naturbegeisterter Läufer daran, dass vereinzelt die Hunde weit zurückbleiben und ihre Schnauze schmatzend in irgendwelche Grasbüschel stopfen.
Jeder, der selber Katzen zu Hause hat, weiß wahrscheinlich wovon ich rede. Hunde lieben Katzenkacke.

Ich hatte den Nachteil dieser Gassistrecke schon verdrängt. Als wir nämlich kurz nach unserem Umzug diese Strecke entdeckten, schlug sich Loki bei diesem Spaziergang den Ranzen so derartig mit KK voll, dass er eine viertel Stunde nachdem wir wieder zu Hause waren, seinen Mageninhalt wieder los werden wollte.
Er kam irgendwann leicht schwankend, die Treppe von oben herunter und kotzte in großem Schwall auf die Fliesen im Flur. *würg*
Es stellte sich realtiv schnell die Frage, warum Monsieur sich zum Kotzen nach unten bewegt...? Mir schwante böses. Tatsache: im Bett war es nicht mehr ganz so bequem, da sich dort bereits ein Malheur befand. *doppelwürg*
Nachdem Kotzloki versorgt war, fiel mir auf, dass sich Nomi einiges an Souveniren mitgebracht hatte:
Zecken !!! Aber wieviele! Unvorstellbar. Und noch Stunden später!
Nachdem Zeckenuschi mit Scalibor (Zeckenhalsband) und Absammeln versorgt war, fasste ich den Entschluss diesen Weg in näherer Zeit nicht mehr aufzusuchen.

Das war im Frühling. Im Herbst dachte ich nun, ich kann mein Glück nochmals versuchen.
Irgendwann traf ich dort oben ein allein rumlaufendes Mädel (an sich schon seltsam, weil eigentlich menschenleer und so). Ich rief die sich fleissig den Bauch vollschlagenden Hundis zu mir (dauert ein wenig...), naja, zumindest in meine Nähe. War nicht ganz so verkehrt, weil mir das Mädel in einem Abstand von ca. 50 m zurief, dass sie panische Angst vor Hunden hat. Na gottseidank ist ein Riesenkalb wie Odin, der bellend klar machte, wer hier die größere Angst hat, auch überhaupt nicht angsteinflößend.
Die anderen hatten sich um mich versammelt. Loki fehlte noch und kam dann schmatzend in vollem Lauf angeflitzt um an mir vorbeilaufend einen Bogen um das Mädel zu laufen und ca. 30 cm neben ihr seinen Haufen zu setzen.*peinlich*
Das Mädel fing an mit hochgezogenen Armen in dem Augenblick als Loki seinen Bogen um sie lief, zu kreischen und die Augen zuzukneifen. Loki kratzte das nicht die Bohne und wir anderen sahen uns das aus 50 m Entfernung etwas irritiert an. Als er fertig war, kam er brav an und ließ sich anleinen...
Das Mädel bedankte sich artig (wofür eigtl....? *doppelpeinlich* vielleicht wars ironisch gemeint....) und jeder setzte seinen Weg fort.

Zuhause angekommen braucht man dann nur noch die dreckigen Schnüssen abwischen und sich und seinen Hunden in die Pfoten zu versprechen, dass es die nächsten mindestens wenn nicht noch mehr Stunden/Tage/Wochen keine Küsschen mehr gibt....

      

Sonntag, 2. Oktober 2011

B.A.R.F. oder wie man zur Morgenübelkeit kommt

B.A.R.F. hört sich komisch an, isses aber gar nicht.

Es handelt sich dabei um einen ursprünglich englischen Begriff, der aber auch zu deutsch ausgeschrieben durchaus Sinn ergibt: Biologisch Artgerechtes Roh Futter.

Das Verb (to) barf bedeuted zu deutsch ungefähr so viel wie sich übergeben.
Was einem anfänglich durchaus passieren kann. Und zwar wenn man als Vegetarier morgens um ca. 7 Uhr noch vor dem ersten Kaffee das Hundefutter zubereitet. Besondere Brisanz dabei: man hat am Abend vorher eine tiefgefrorene Rolle mit rohem grünem Blättermagen oder rohem ungewaschenem Pansen in die Spüle gelegt.

Irgendwie gärt das Zeug beim Auftauen noch nach...Wenn man dann morgens die Plastikrolle zum Entnehmen des "leckeren" (das machen einem zumindest die feuchtglänzenden Hundeaugen um einen herum weis) Inhalts mit einem Messer hineinsticht, spritzt eine grünlichwässrige Flüssigkeit heraus, die (wenn man Glück hat) in der Spüle landet.
Wenn nicht, hat man anschließend ekelerregend riechende grünliche Flecken auf dem Schlafanzug - wenns ganz dumm läuft im Gesicht und den Haaren.

Und das Ganze VOR dem ersten Kaffee. Da hat man eigentlich keine großartige Lust mehr, auch nur einen Schritt aus dem Haus zu tun. Naja, es kann ja nur besser werden.

Beim barfen handelt es sich um eine Art Kult oder Religion, da den Barfern immer irgendwelche sektenähnlichen Ansichten nachgesagt werden. Ne, Spaß beiseite. Es ist ein anderer Ansatz der Hundeernährung und den will ich Euch mal ein bißchen näher bringen.

Die Tierfuttermittelindustrie versucht seit den 70ern ziemlich erfolgreich vor allem den Hunden- und Katzenhaltern einzutrichtern, dass es ihnen nicht möglich ist, ihre Hunde oder Katzen ausgewogen zu ernähren.
Wie erfolgreich diese Botschaften in unseren Köpfen verankert sind, wird mir von Zeit zu Zeit an meinem eigenen Verhalten deutlich. Vor allem wenn die größeren Firmen im Hundefutterbereich ihre großen Kampagnen starten, in denen sie Futter feilbietet für Hunde ab Alter X (natürlich genau das momentane Alter meiner Hunde) oder Hunde mit Verdauungsschwierigkeiten (naja, wer hat nicht mal Durchfall ?), und so weiter und so weiter. Der Zusatz von "natürlichen" Stoffen, wie Yucca, Aloe, Grünlippmuscheln und Granatapfelkernen, gibt einem das gute Gefühl zumindest etwas grüne Seele in sich zu haben.

Blöd nur, wenn man dann , bevor man 17 Euro für ein Kilo Trockenfutter (das die Hunde eh nicht fressen) ausgibt, doch mal einen Blick auf die Inhaltsstoffe auf der Packung wirft. Und feststellt, dass es sich trotzdem um ein Gemisch aus 70% Getreide, 25% Fleisch und 5% zugesetzte Vitamine und Mineralstoffe handelt.
So viel Geld für CornFlakes mit Fleischaroma? Mal abgesehen davon dachte ich, dass es sich bei meinem Hund um einen Beutegreifer handelt. Und nicht um einen Wiederkäuer...

Ursprünglich kam ich auf das Thema Barf als Nemo sich weigerte, Trockenfutter zu fressen. Und beim Nassfutter bestand er auf einen zweiwöchigen Wechsel der Marke. Weils sonst ja langweilig wird.
Anfänglich hört sich das Thema an als ob es sehr aufwendig in Zeit und Kosten ist und kaum zu schaffen wäre, den Hund mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen.
Und dann kann man auch noch den gesunden Menschenverstand einschalten, der das Pamphlet der Futtermittelindustrie seinem Hund jeden Tag 100% seiner individuell benötigten Kalorien, lebenswichtigen Vitaminen und Mineralstoffen zuzuführen, ad absurdum führt.
Denke man doch ganz einfach mal an die eigene Ernährung. Führe ich mir jeden Tag 100% zu? Nööö. Und ja, ich lebe noch. Mir fallen keine Haare aus und mein Stuhlgang ist normal.

Und so ist es auch beim Hund. Es zählt nicht, wieviel am Ende des Tages unter Strich steht. Es zählt die Ausgewogenheit, das Gesamte. Wenn man sich das vor Augen hält, ist es weder Teufelswerk noch unglaublich schwierig.

Man kann sich für den Anfang einen sogenannten "Barf-Rechner" zuhilfe nehmen, der anhand des Alters und des Gewichts (am Besten immer Idealgewicht eingeben) ausrechnet, wieviel Fleisch und wieviel pflanzlicher Anteil im Futter sein soll und wieviel die Gesamtportion beträgt.
Mein persönlicher Favorit: http://www.das-boxerforum.de/barf-rechner.php

Der Vorteil beim Barfen ist, dass man die Ernährung seines Hundes selber steuern kann und sehr genau auf Befindlichkeiten (z.B. Probleme mit der Analdrüse, Unverträglichkeiten, Mäkeligkeiten beim Futter, Gewichtsprobleme etc. pp) seines Hundes eingehen kann.
Die Akzeptanz ist bei den meisten Hunden sehr groß, die Hunde stinken nicht mehr, das Immunsystem stabilisiert sich. Man kann Hunden sogar ansehen, dass sie gebarft werden...

Aber nehmen wir die rosarote Brille kurz ab. Es gibt auch Nachteile. Wenn man sein (Muskel)Fleisch beim Metzger holt, wird man (so es sich nicht um einen Chihuahua handelt) irgendwann arm wie eine Kirchenmaus.
Zwar nicht ganz so extrem aber immer noch ziemlich schweineteuer ist das tiefgefrorene Fleisch beim hiesigen Zoofachhandel. Das bieten zwar noch nicht viele an, aber es werden immer mehr.
Am Günstigsten ist es, gerade wenn man große Hunde oder mehrere Hunde zu versorgen hat, im Internet zu bestellen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Qualität gut ist und die Ware so gut verpackt wird, dass sie kaum bis gar nicht antaut - selbst wenn sie einen Tag bei der Post steht.

Da kommen wir gleich zum nächsten Punkt: die Lagerung befindet sich daher natürlich im Tiefkühlfach. Wenn man nun selbst auch mal gerne Schlemmerfilet, Tiefkühlpizza o.ä. isst oder nur ein Singletiefkühlfach besitzt, wirds schwierig.
Aufgrund der Versandkosten bestellt man ja auch nicht alle 4 Tage oder fährt 1mal die Woche zum Zoohändler.

Beim pflanzlichen Anteil der Nahrung hat man zwei Möglichkeiten. Entweder man stellt sie mittels Pürierstab und ordentlich Schnippelarbeit selber her (gut, dass kann zeitaufwendig sein) oder man nimmt Barf-Komplettmenüs in denen der pflanzliche Anteil schon mit dem Fleisch vermischt ist und tutti kompletti eingefroren wird.
Ich persönlich schnippel und püriere gerne. Daher mach ich eine größere Menge auf einmal und friere das dann portionsweise ein. Dauer der Herstellung für 7 Tage und 4 Hunde: ca. eine Stunde.
Man bedenke: es kommen platzmäßig nochmal 7 Döschen Gemüse ins Gefrierfach.
Falls man die "grüne Portion" selber machen möchte, hier ein paar Sorten, die in Frage kommen:
Feldsalat, Spinat, Karotten, Petersilienwurzel, Apfel, Banane, Birne.

Man sollte auch dran denken, abends die besagte Rolle Fleisch zum Auftauen rauszulegen. Und zwar am Besten in die Spüle, da man sonst am nächsten Morgen eine blutige wahlweise grünliche Lache auf der Unterlage hat, die ein bißchen nach verwesendem Fleisch riecht...

Weiterer wichtiger Bestandteil ist die Fütterung von Knochen, um Kalzium und Mineralien in die Ernährung einzubringen. Nach der Knochenfütterung bekommen Hunde den sogenannten Knochenkot. Dieser ist sehr trocken bis bröselig und von gelblichweißer Farbe. Das ist nichts Schlimmes. Im Gegenteil, bei dem harten Kot werden die Analdrüsen geleert. Aber es kann sein, dass der Hund häufiger muss, als üblich. Falls der Hund Probleme beim Kotabsatz nach Knochenfütterung hat, kann man auf weichere Knochen (z.B. Ochsenschwanz oder Knorpel) umsteigen, um die Kalziumzufuhr zu sichern.
Man kann sich Knochen beim Metzger holen, z.B. Kalbsbrustbein oder Rindergelenkknochen. Aber im Internet werden auch schon fertig gesägte, portionierte Rinderknochen angeboten. Geflügelknochen können roh verfüttert werden (z.B. in Hühnerhälsen, -rücken, -flügeln oder Putenkeulen), aber niemals zubereitet, da sie dann splittern.

Als Zusatz für Fell und Haut empfehlen sich z.B. Leinöl oder Distelöl. Bei brüchigen Krallen ist ein Zusatz von Kieselerde hilfreich.

Eine wichtige Sache bei der Rohfütterung: kein Schwein ! In den Schlachthäusern in DE wird nicht auf das Aujeszky-Virus getest, weil es für den Menschen ungefährlich ist. Für den Hund aber nicht!

Das Alles ist natürlich nur eine grobe Hilfestellung für den Einstieg. Wenn einen das Thema interessiert, gibt es inzwischen gute Bücher, die sich mit dem Thema auseinandersetzen.

Und so hat man auch als Vegetarier immer ordentlich Fleisch im Haus....

Dienstag, 27. September 2011

Interessentenalarm

Wie das ja so ist, als Pflegestelle, kommen irgendwann die ersten Interessenten. Da es sich bei Galgos ja doch um was "Spezielleres"handelt, war ich etwas überrascht, wie schnell sich die ersten Interessenten meldeten.
Ich meine mich dunkel erinnern zu können, dass es Mitte der zweiten Woche war. Sie hatten ihn auf der Seite des Vereins entdeckt und sich dann über die Vermittlerin mit mir in Verbindung gesetzt.
Eine nette, junge Familie aus der Rastatt (nur ca. 20 km entfernt) mit Haus und Garten. Die Kinder schon über 10 Jahre alt, hörte sich alles supergenial an. Vor allem, als man mir dann noch mitteilte, dass die Schwiegereltern einen Galgomix im gleichen Alter hatten!

Perfekt. Also kamen Mr. und Mrs. X zum Beschnüffeln. Ich hatte sie schon vorgewarnt, dass Odin sich nicht anfassen lassen würde. Mr. X war hin und weg vom Nasenbärli. Mrs. X fragte mich, wie groß er mal werden würde.
Da ich leider auch noch nicht in der Lage bin in die Zukunft zu sehen, gab ich anhand der dicken Pfoten und seiner momentanen Größe eine Schätzung (die sich im Nachhinein als gar nich so verkehrt erwies *hüpf*) ab, die sich auf eine Schulterhöhe von uuuungefääähr 70 cm belief.
Tja, dann kam als Antwort: der is ja viel größer als der von den Schwiegereltern. Ich startete dann den vorsichtigen Versuch, dass sich der Rassestandard bei Rüden ja auch um die 65 bis knapp 70 cm bewege.
Joa, zwei Tage später kam die Absage - aber immerhin erhielt ich eine !

Numero Due war eine Frau aus der Nähe von Gießen, die sich auch über den Verein meldete. Sie hatte bereits ein Galgo-Rudel, wusste worauf sie sich einließ und war von Vorne bis Hinten auf Windhund eingestellt. Großartig ! Ich wurde leicht euphorisch. Bis sich rausstellte, dass sich die Gutste bei diversen Vereinen für Galgobabys interessierte und auch noch diverses - sagen wir mal - Unseriöses im Hintergrund abspielte.

Es wurde irgendwie immer dubioser... Die dritten Interessenten waren aus Ettlingen (Katzensprung von Karlsruhe entfernt) und meldeten sich über eine Kleinanzeige.
Auch dabei handelte es sich um ein junge Familie mit Kind (aus den Untiefen der Erinnerung erscheint die Zahl 7 oder 8 (Jahre alt)) . Der Vater hatte Kontakt aufgenommen. Hundeerfahrung nahe Null.
Die Mutter hatte eher Angst vor Hunden, da der Golden Retriever mit dem sie als Kind das Haus teilte, durch einen Gehirntumor unberechenbar aggressiv wurde.Windhunde hatten sie bestenfalls auf Fotos gesehen.
Naja, ich bin ja nich so. Und wer weiß...?

Nachdem an dem kommenden Wochenende in der Nähe auf einer Windhundrennbahn "Der Tag des Windhundes" stattfand, lud ich die Drei dorthin ein. So konnte man sich kennenlernen und die Familie sich mit dem Thema Windhund anfreunden.

Es stellte sich heraus, dass der Sohnemann am Liebsten einen bällchenspielenden Kumpel haben wollte, dem auch der Mann sehr zugetan gewesen wäre - wenn, ja, wenn da nich Frau Mama gewesen wäre, die die Windis einfach "schön" findet. Weiterhin sollte der Sohnemann (Alter siehe oben) mit dem Hund auch mal Gassigehen. Mal ganz abgesehen von Größe, Gewicht und Verhaltensproblemen auf Odins Seite, ist es in Deutschland schlichtweg verboten, Kinder unter 14 Jahre allein mit dem Hund auf Tour zu schicken. Damit waren sie als Odin´s Familie disqualifiziert.
Das musste nicht ausgesprochen werden, sie meldeten sich einfach nicht mehr.

So und um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, kam Interessentenfamilie Nummer 4.
Die hatten Odin auf der Vereinsseite entdeckt. Ihr eigener Hund, ein Galgo-Mix, war 4 Tage bevor ich das erste Mal deren Namen hörte, auf Bahnschienen überfahren worden. Suum cuique, jeder trauert auf seine Art...
Ich schwörte die Dame am Telefon ausgiebigst darauf ein, dass Odin ein Angstproblem mit Fremden hat und er sich daher weder über deren Auftauchen freuen, noch sich anfassen lassen würde. Jaja, das wäre okay.
Ich fasste den Entschluss, wenn es diesmal auch nicht sein sollte, bleibt Hoshi-Hamster bei mir.

Wunderbar. Den Tag drauf fielen sie drei Mann hoch bei mir ein: Die Frau, mit der ich telefoniert hatte, der Lebensgefährte (arbeitslos, daher zu Hause) und die 16jährige Tochter der Dame (körperlich ungepflegt und mit einem - harmlos ausgedrückt - muffligen Gesichtsausdruck).
Sooo. Man pflanzte sich auf die Couch, ich machte fleissig Kaffee (Odin immer an meinem Rockzipfel) und verteilte die Tassen. Die anderen drei Hunde versuchten durch eine höfliche Freundlichkeit die Situation aufzulockern..."Uns könnt Ihr anfassen, haaalloooo, wir sind auch dahaaa"
Als man dann so auf der Couch saß, stellte sich heraus, dass es sich bei dem Lebensgefährten um einen Hundeflüsterer handelte. Leider hatte man das den Hunden so nicht mitgeteilt und daher interessierte es sie nicht sonderlich - und die hatten den Vorteil, dass sie das Gebabbel von dem Kerl nicht verstanden. Im Gegensatz zu mir.
Der Kerl plumpste mit Bauchplatschern von einem Erziehungs-Fettnäpfchen ins Nächste. 

Naja, auch das ist Ansichtssache. Die absolute Dreistigkeit kam dann relativ zum Schluss. Man unterhielt sich auf der Couch. Odin klemmte zwischen Lehne und mir in der Ecke und hatte seine Nase in mein Dekolleté vergraben.
Der Typ rückte immer näher und begann dann irgendwann Odin am Kopf zu streicheln. Am Liebsten hätte ich kräftig zugebissen. Mal abgesehen davon, dass Odins Angst nicht zu übersehen war, war UNSERE Individualdistanz aber sowas von deutlich unterschritten...!
Ich beförderte die Sippe relativ zügig zur Tür hinaus. Sie wollten sich melden. Haben sie nie getan, was ihnen eine Gardinenpredigt ohne Gleichen erspart hat.

Und ich stand nu da. Mit neuem Hund. Ich hatte ne Woche Bauchschmerzen mit der Entscheidung, aber sie war gefallen. Einen Tag nachdem ich das Formelle mit dem Verein geklärt hatte, meldete sich ein junger Mann. Mit Windhunderfahrung, selbstständiger Fotograf, angenehm im Gespräch. Ich sagte ihm, dass Odin bei mir bleibt. Er wollte ihn trotzdem sehen und kennenlernen. Also kam er auf nen Kaffee vorbei und wir unterhielten uns nett.
Eine Woche vorher und Odin wäre nicht bei mir geblieben, sondern zu dem netten jungen Mann gezogen.

Schicksal? Was auch immer...seitdem hab ich ne Menge gelacht und einiges an Nerven gelassen. Aber er ist schon was Besonderes. Eine Mischung aus Schlammschwein, Hamster, Innenarchitekt, Kackbratze, Dackel, Wasserratte und Mistsau (davon ganz besonders viel!).



So was kriegt man nicht an jeder Straßenecke !

Dann kennt Ihr jetzt die Historie und wir können endlich ins Alltagsgeschehen eintauchen...

Dienstag, 20. September 2011

Babyalarm

Die Atombombe Teil II

Das Hundebaby schnubbelte sich anschließend ins Bett, direkt neben meinen Kopf und steckte seine lange Nase zwischen meinen Nacken und meine Haare.
Während ich noch leicht besorgt drüber nachdachte, ob das Tierchen noch eine ausreichende Sauerstoffversorgung - so zwischen Nacken, Haaren und Kissen eingezwitschert - hat, fing es an leise aber bestimmt vor sich hin zu schnarchen.

Odini war eigentlich von Anfang an recht unkompliziert. Er kapierte schnell, wie das mit der Stubenreinheit funktioniert (dem "Welpenklo" hat er nur einen etwas irritierten Blick zugeworfen - toll, 40 Euro im wahrsten Sinne des Wortes fürn A***). Klar, Baby hat noch keine so große Blase und die explodiert natürlich zwischendrin auch mal. Puuh, bei kleinerem Gedöns waren das Pfützchen. Bei einem Hund dieser Größe sieht der Fußboden nach dem Malheur aus, wie die Mecklenburgsche Seenplatte.

Odin war bzw. ist selbst für einen Galgo sehr groß. Er hatte mit 5 Monaten die Schulterhöhe von Nomi (also in etwa 50 cm) und Pfoten, aus denen man ableiten konnte, dass das mal n ordentliches Hoshi wird.

Und ich trug das Tierchen brav und anständig mehrmals täglich die Treppen hoch und runter (er hatte da ungefähr 15 kg). Er war täglich bei der Arbeit dabei und leistete mir brav Gesellschaft.
Die einzige Macke, die er hatte bzw. mitbrachte: Odin findet fremde Menschen doof. Bzw. ist der festen Überzeugung, die wollen ihm was. Und zwar nix Gutes.

Als er ganz frisch da war, hatte er nich ganz so große Schwierigkeiten. Aber je länger er da war, desto dramatischer wurden seine Reaktionen. Von zur Seite springen, bis tiefes fast hysterisches Bellen.
Blöd nur, dass man ihm die Konfrontation mit fremden Menschen nicht ersparen kann. Nochmal blöder, dass er in einer derartigen Panik keine Leckerlis oder sonstige positiven Verstärker annahm, so dass eine anständige Gegenkonditionierung auch nicht funktionierte. Also bleibt als weitere Erziehungsalternative noch die Desensibilisierung.
War leider auch nicht wirklich von Erfolg gekrönt. Sein Verhalten wurde bestenfalls nicht schlimmer.
Weiterhin stellte sich natürlich auch schnell die Frage, wie man den Hund am geschicktesten mit Geschirr sichert. Normale Geschirre - das stellte sich schon am Flughafen heraus - gingen erstmal gar nicht. Norweger-Geschirre ebenfalls auf gar keinen Fall. Also höchste Sicherheitsstufe: Webmaster-Harness. Dabei handelt es sich eigentlich um ein Trekking-Geschirr mit drei Stegen.

Das Teil kostet zwischen 60 und 70 Euro und Odin schrottete innerhalb kürzester Zeit drei von den Teilen, weil er es total lustig fand an den Schulterstegen zu nagen.
Milchzähne + ausreichend unbeobachtete Zeit = unbrauchbares Geschirr.

Und dann kamen auch noch die Interessenten. Und das während mein komplettes Umfeld unisono irgendwas von wegen "Der bleibt sowieso" vor sich hin babbelte...

Sonntag, 18. September 2011

Ein Hamster namens Odin

Die "Atombombe" Teil I

Die Vermittlerin bei Denia Dogs war ob des wieder freigewordenen Platzes nicht faul und schlug mir prompt einen neuen Pflegehund vor.

In Spanien war im November eine trächtige Galga (Galgo Espagnol = spanische Windhundrasse ähnlich des Greyhounds) eingetrudelt, die 7 Babys zur Welt brachte. Die waren nun Ende März 5 Monate alt und sollten Anfang April nach Deutschland auf ihre Pflege- und Endstellen einreisen. Blöd nur, dass noch nicht alle Welpen einen Platz hatten. Und so kam es, dass mir ein a) Welpe und b) Galgo vorgeschlagen wurde. Sowohl a) wie auch b) eigentlich absolute Ausschlusskriterien für mich. Dazu muss man sagen, dass erwachsene Windhunde als äußerst angenhem und unauffällig im Haus gelten. Die Betonung liegt auf erwachsen... Die Babys werden häufig als "atombombenähnlich" charakterisiert, die alles auseinandernehmen was nicht außerhalb ihrer Reichweite gelagert wird (was bei einer Schulterhöhe von um die 50 cm und Gekraxel, dass einer Bergziege Konkurrenz macht, sich nicht gerade einfach gestaltet) , gerne laut und ausgiebig jodeln, wenn ihnen was nich passt und es äußerst lustig finden, ihre Babyzähnchen einzusetzen.

Hey, nur her damit! Mir is eh grad langweilig. Ächz....

Aufgrund der Tatsache, dass sich meine Wohnung nu im 4.Stock befand, kaufte ich (stolz auf meine weitsichtige Intelligenz) ein Welpenklo und machte mich mit dem Gedanken vertraut, ein Galgobaby jeden Tag mindestens 4 Mal täglich die Treppen hoch und runter zuschleppen (Baby darf ja keine Treppen laufen, um die Gelenke zu schonen *pling*).
Ein Welpenklo ist ein flaches Plastikgestell, dass mit nachkaufbaren Einlagen bezogen wird. Weiterhin kauft man noch ein kleines Fläschen, dass den Hundebabys den Zweck dieser seltsamen Einrichtung vermitteln sollte, und träufelt ein paar Tropfen auf die Einlagen...
Zusätzlich noch ein Riesensack Welpenfutter, speziell auf großrassige Hundebabys zugeschnitten.

Wunderbar. Alles da, Hundi kann kommen.

Anfang April war es dann soweit und ich fuhr mit meinem Zippchen nach Frankfurt und den temporären Zuwachs abzuholen. Ich hatte zur Unterbringung extra eine Faltbox mit im Auto, in die ich das Hundekind stopfen konnte.

Das Baby reiste mit einigen seiner Geschwister nach Deutschland und war mit einem Brüderchen und einem Schwesterchen gemeinsam in einer Flugbox untergebracht. Wir (die Abholer und die Tierschützer vom Verein) entschlossen uns, ob der Geräuschkulisse, die die Welpen von sich gaben, die Tierchen erst am Auto aus den Boxen zu lassen und dann schnell umzuladen.
Während die Schwester fleissig kreischte und jodelte, waren die Rüden in der Box recht ruhig (wahrscheinlich hatten sie kurz nach dem Einladen in Spanien schon einen derartigen Tinnitus, den ihre Schwester verursacht hatte, dass sie vom Rest zumindest akustisch nicht mehr viel mitbekamen).
Auf dem Weg zum Auto konnte sich ein begeisterter Tourist nicht mehr zurückhalten und zwinkerte uns mit wissendem Blick zu "Whippets? Wie schön, hab auch einen."
Als Hundehalter hat man einfach immer nen Senf zum Zugeben...Einhellige Antwort, der so Angesprochenen: "Nää, Galgo-Babys." Was einen etwas verdutzten Gesichtsausdruck zur Folge hatte.

Am Auto angekommen, luden wir die Mäuse kurz und schmerzlos um. Nomi hatte im Auto gewartet und nun endlich einen Grund und ein Opfer, um ihr Organ vorzuführen. Odin wurde in die Box verfrachtet und wagte er es auch nur ein Fiepen von sich zu geben, wurde von Nomis Seite sofort und lauthals geantwortet. Was zur Folge hatte, dass er der Einzige der Geschwister war, der im Auto die Klappe hielt.

Dann gings nach Hause. Und er wurde reserviert aber nicht unfreundlich vom Rest des Rudels begrüsst...

Dienstag, 13. September 2011

Der Nächste bitte!

Leni

Auf den diversen Seiten  im Inet stolperte ich über einen größeren Verein, dem ich anbot Pflegestelle zu machen. Nachdem das Organisatorische geregelt war (genauer gesagt die Vorkontrolle bei mir, weil es keiner der diversen Bekannten geschafft hatte, eine zweizeilige Email an den interessierten Verein zu schicken), schickte mir eine Vermittlerin das Foto einer kleinen schockoladigfarbigen Hündin, die mit rießigen Augen in die Kamera guckte. Durch einen positiven Leishmaniose-Titers und schon fortgeschrittenen Alters (nein, ALT war sie noch nicht, ca. 7 oder 8 Jahre alt) waren ihre Vermittlungschancen vor Ort realtiv bescheiden. Und ich meldete mich an, das Mäuschen zu mir zu nehmen. Durch Lokis Leishmaniose hatte ich mich mit dem Thema eh schon auseinandergesetzt.

Die Süße kam im Winter (ich meine, es war Ende Februar) abends gegen 9 am Baden-Badener Flughafen an. Ein Blick in die Flugbox und mir war klar, dieses Tier hat eine ganz besondere Ausstrahlung.
Leider fiel mir auch gleich eine Trübung in einem ihrer Augen auf, die ich am nächsten Tag gleich beim Tierarzt abklären wollte.
Leni reiste mit einem wuscheligen Welpen in einer Box. Blöd, dass dieser wuschelige Welpe es nicht geschafft hatte, seinen Output erst wieder in "Freiheit" loszuwerden. Also war klar, was die kleine Maus (knapp 25 cm hoch und optisch irgendwas zwischen gedackeltem Mops) in der Wohnung zuerst kennenlernen würde...
Leni fand Schnee ziemlich besch...eiden. Da kann man nicht drauf laufen, Eis is doof hoch drei und bewegen mag man sich da erst recht nicht. So versuchte ich es anfänglich mit einfachem "Mitnehmen" und das Tierchen schlitterte mit vier in den Boden gestemmten Hammelbeinchen hinter mir her. Naja gut, is ja ein Kleines. Also hopp aufn Arm. Im Auto lag sie in meinen Schoß gepresst und genoss offensichtlich menschliche Zuneigung, Wärme und Streicheleinheiten. Die 3 Bekloppten zu Hause hatten mit ihr überhaupt keine Probleme und sie war ruckzuck integriert.
Die erste warme Dusche ihres Lebens fand sie toll. Aber es war wohl mehr die Wärme als das Wasser. Und nach Kokosmilch duftend kuschelte sie sich in ihr neues Körbchen.

Der Tierarzt sah sich das Auge am nächsten Morgen genau an und meinte, dass es sich dabei um eine alte Verletzung (vermutlich von einer Katze) handelte, die keiner weiteren Behandlung bedurfte.

Leni war von Anfang an sowas von unkompliziert. Sie blieb von Anfang an alleine, lief super an der Leine, war ultra verschmust (so weit, dass es mir zeitweise zu viel wurde) und hatte mit Mensch, Hund und anderem Getier überhaupt keine Differenzen.
Die Leishmaniose war mit Allopurinol im Griff und sicherheitshalber gabs noch Nierendiätfutter (als ob ichs schon geahnt hätte).

Das Einzige was sie nicht so schnell raus hatte, war die Geschichte mit der Stubenreinheit. Sie fand es einfach angenehmer auf großen, flauschigen Teppichen zu pinkeln, als im kalten Schnee draußen. Daher hatte sie recht schnell den Beinamen Pissnella.

Sie entwickelte sich prächtig und man hatte von Anfang an das Gefühl, dass sie es gewohnt war mit Menschen im Haus zu leben und von vorne bis hinten verwöhnt zu werden.

Durch einen glücklichen Zufall, erfuhr ich dass eine Freundin einen unkomplizierten Zweithund (der Ersthund war auch ein Spanier) suchte. Ich schlug ihr die Kleine vor und sie kam wenig später zum Kennenlernen vorbei.
Leni zog ihre Joker und kam, sah und siegte. Ihr neues Frauchen war perfekt für sie, eine sehr liebevolle Person, die sich auch mit den spanischen Mittelmeerkrankheiten schon auseinandergesetzt hatte und bereit war, diese neue Herausforderung anzunehmen.

Leni heißt heute Cookie. Gesundheitlich ist sie nicht mehr in Topform. Zu der Leishmaniose hat sich noch eine Autoimmunerkrankung gesellt und ihre Nieren sind weit davon entfernt, anständig zu funktionieren. Ich hoffe, dass Cookie ihrem Frauchen noch ganz ganz viel Zeit mit ihr schenkt. Sie ist so ein fröhliches und liebevolles Mäuschen....

Going with the Flow

Linus - die Fortsetzung

...schon auf dem kurzen Weg zum Auto und in Richtung Wohnung stellte sich heraus: Linus fand an der Leine laufen irgendwie doof.
Vor allem wenn sie durchhängt. Also tat er sein Möglichstes um diesen Zustand zu vermeiden. Kurz gesagt: er zog wie ein Ochse.

Nachdem wir die Hunde in der Grünanlage vor Ort "behutsam" aneinander geführt hatten, ging es dann in die Wohnung. Linus fand selbst nach dem Fressen keine Ruhe und wuselte wie ein Geisteskranker durch die Wohnung was meine Hunde und mich ziemlich jeck machte.
Irgendwann parkte ich ihn dann bestimmt in einem Körbchen und hieß ihn an, dort zu bleiben. Sehr beeindruckend festzustellen, dass man innerhalb von 15 Minuten gefühlte 1000 Mal von der Couch aufstehen konnte, um den Hund mit reiner Willensgewalt wieder auf den Platz zu nageln. Ha, ich kann konsequent sein (wenn ich will).
Mein Ex unterstellte mir kurz vor dem 699. Mal tierquälerische Absichten und beschloss, dass der "arme" Hund die Nacht bei ihm verbringt. So passierte es dann auch.

Um kurz nach 7.30 Uhr am nächsten Morgen erhielt ich eine MMS mit einer Nahaufnahme eines Kothaufens. Hä? Also angerufen und gemeint "Super, Kerle hat seinen ersten Haufen gelegt! Glückwunsch. Auch gut geschlafen?" "Ja, ne, da im Haufen sind so weiße Dinger." "Puh, ja, kann sein, dass er nochmal entwurmt werden muss." "Ich bring ihn Dir rüber."

Gut, dann war das soweit auch geklärt, der Hund war 2 Minuten später wieder bei mir und ich eilte zum Tierarzt, um mich mit Wurmtabletten für die ganze Bagage einzudecken.

Linus fand Menschen toll. Andere Hunde fand er auch toll. Er fand eigentlich alles toll. Aber Passanten finden es meistens nicht ganz so klasse, mit Zungenkuss auf dem Trottoir von fremden Hunden begrüßt zu werden. Und so war Linus für mich aufgrund seiner Ausmaße doch eine ganz neue Herausforderung.

Einmal stand er abends mit einem leicht abwesenden Gesichtsausdruck im Flur und glotze leer durch die Wohnzimmertür. Bis ich realisierte, dass er grade die Wand im Flur mit seinem Eau de Pisse tränkte.
DAS hatte noch keiner gebracht. Durch die schiere Höhe hatte ich aber noch Zeit mit Taschentüchern bewaffnet Richtung Flur zu stürzen bevor sich das Malheur in die Ritzen der Laminatzierleiste verteilen konnte.

Linus sah aus wie eine Mischung aus kleinem und großem Münsterländer und schenkte mir am zweiten Tag sein Herz auf einem Silbertablett. Seine Schnute passte perfekt in die Handflächen und war einfach nur warm, angenehm und weich. Mit dem treudoofen Blick gesegnet, war er durch und durch Herzensbrecher und einfach nur ein toller (aber dem Alter entsprechend - ca. 1,5 Jahre - sehr sehr sehr anstrengender) Hund.
Allerdings war er mit neuen Situationen schnell überfordert, was sich durch eine extreme Hibbeligkeit äußerte. Sobald man ihn in der Situation aber anfing zu steuern und an die Hand zu nehmen, war er in der Lage innerhalb von 5 Minuten in einen Tiefschlaf in Komanähe zu meinen Füßen zu fallen.

Es dauerte nicht lange und es meldete sich eine Frau aus der Nähe von Essen. Sie hatte schon mal einen kleinen Münsterländer gehabt, ihre Tochter war viel mit Pferden unterwegs, bei denen der Hund auch gerne mitlaufen sollte und sie arbeitete selbstständig als Psychologin mit eigener Praxis, so dass der Hund den ganzen Tag mit dabei wäre. Ansonsten natürlich Haus mit Garten in wunderschöner Lage. Geld für Versorgung etc. pp. natürlich auch mehr als vorhanden.
Aufgrund der Entfernung sollte Linus, wenn das "Kennenlern-Schnuppern" positiv verlaufen würde, gleich mit ausziehen.
Und so kam es, dass sich Mutter und Tochter an einem Samstag zwei Wochen nach Linus´ Einzug in ihr Auto setzten und nach Karlsruhe düsten. Ich wartete mit dem Kerlchen schon unten. Sie stiegen aus, sagten O-Ton "DER isses!" und da war eigentlich schon alles in Tüten. Kurzer Spaziergang auf der Grünfläche und sie packten meinen Dicken ins Auto.
Er hätte es nicht besser treffen können, ich freu mir bis heute ein Loch in den Bauch, dass dieser Hund ein so tolles Zuhause gefunden hat.

Linus heißt heute Sammy, die Bilder stammen von seiner neuen Familie :-)