Sonntag, 18. September 2011

Ein Hamster namens Odin

Die "Atombombe" Teil I

Die Vermittlerin bei Denia Dogs war ob des wieder freigewordenen Platzes nicht faul und schlug mir prompt einen neuen Pflegehund vor.

In Spanien war im November eine trächtige Galga (Galgo Espagnol = spanische Windhundrasse ähnlich des Greyhounds) eingetrudelt, die 7 Babys zur Welt brachte. Die waren nun Ende März 5 Monate alt und sollten Anfang April nach Deutschland auf ihre Pflege- und Endstellen einreisen. Blöd nur, dass noch nicht alle Welpen einen Platz hatten. Und so kam es, dass mir ein a) Welpe und b) Galgo vorgeschlagen wurde. Sowohl a) wie auch b) eigentlich absolute Ausschlusskriterien für mich. Dazu muss man sagen, dass erwachsene Windhunde als äußerst angenhem und unauffällig im Haus gelten. Die Betonung liegt auf erwachsen... Die Babys werden häufig als "atombombenähnlich" charakterisiert, die alles auseinandernehmen was nicht außerhalb ihrer Reichweite gelagert wird (was bei einer Schulterhöhe von um die 50 cm und Gekraxel, dass einer Bergziege Konkurrenz macht, sich nicht gerade einfach gestaltet) , gerne laut und ausgiebig jodeln, wenn ihnen was nich passt und es äußerst lustig finden, ihre Babyzähnchen einzusetzen.

Hey, nur her damit! Mir is eh grad langweilig. Ächz....

Aufgrund der Tatsache, dass sich meine Wohnung nu im 4.Stock befand, kaufte ich (stolz auf meine weitsichtige Intelligenz) ein Welpenklo und machte mich mit dem Gedanken vertraut, ein Galgobaby jeden Tag mindestens 4 Mal täglich die Treppen hoch und runter zuschleppen (Baby darf ja keine Treppen laufen, um die Gelenke zu schonen *pling*).
Ein Welpenklo ist ein flaches Plastikgestell, dass mit nachkaufbaren Einlagen bezogen wird. Weiterhin kauft man noch ein kleines Fläschen, dass den Hundebabys den Zweck dieser seltsamen Einrichtung vermitteln sollte, und träufelt ein paar Tropfen auf die Einlagen...
Zusätzlich noch ein Riesensack Welpenfutter, speziell auf großrassige Hundebabys zugeschnitten.

Wunderbar. Alles da, Hundi kann kommen.

Anfang April war es dann soweit und ich fuhr mit meinem Zippchen nach Frankfurt und den temporären Zuwachs abzuholen. Ich hatte zur Unterbringung extra eine Faltbox mit im Auto, in die ich das Hundekind stopfen konnte.

Das Baby reiste mit einigen seiner Geschwister nach Deutschland und war mit einem Brüderchen und einem Schwesterchen gemeinsam in einer Flugbox untergebracht. Wir (die Abholer und die Tierschützer vom Verein) entschlossen uns, ob der Geräuschkulisse, die die Welpen von sich gaben, die Tierchen erst am Auto aus den Boxen zu lassen und dann schnell umzuladen.
Während die Schwester fleissig kreischte und jodelte, waren die Rüden in der Box recht ruhig (wahrscheinlich hatten sie kurz nach dem Einladen in Spanien schon einen derartigen Tinnitus, den ihre Schwester verursacht hatte, dass sie vom Rest zumindest akustisch nicht mehr viel mitbekamen).
Auf dem Weg zum Auto konnte sich ein begeisterter Tourist nicht mehr zurückhalten und zwinkerte uns mit wissendem Blick zu "Whippets? Wie schön, hab auch einen."
Als Hundehalter hat man einfach immer nen Senf zum Zugeben...Einhellige Antwort, der so Angesprochenen: "Nää, Galgo-Babys." Was einen etwas verdutzten Gesichtsausdruck zur Folge hatte.

Am Auto angekommen, luden wir die Mäuse kurz und schmerzlos um. Nomi hatte im Auto gewartet und nun endlich einen Grund und ein Opfer, um ihr Organ vorzuführen. Odin wurde in die Box verfrachtet und wagte er es auch nur ein Fiepen von sich zu geben, wurde von Nomis Seite sofort und lauthals geantwortet. Was zur Folge hatte, dass er der Einzige der Geschwister war, der im Auto die Klappe hielt.

Dann gings nach Hause. Und er wurde reserviert aber nicht unfreundlich vom Rest des Rudels begrüsst...

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